WARNUNG!
Die folgende Erzählung ist eine SATIRE!
Die religiösen oder sittlichen Gefühle einiger Leser könnten durch den Inhalt verletzt werden. Das ist NICHT die Absicht des Autors. Er will vielmehr am Beispiel eines pervertierten Exorzismus in metaphorischer Weise zeigen, zu welchen Folgen totalitäre Systeme führen können. Auch heute noch.
I
Nach dem Sieg der Briganten Satans über die himmlischen Heerscharen im Armageddon hatte ihr Anführer, das „Grosse Thier“, die Macht auf der Erde übernommen. Sie war jetzt Teil des „Vereinigten Infernums“, des VI, mit Verwaltungssitz auf dem Areal des Vatikan in Rom.
An den Gebäuden und in den Anlagen wurden nur die Symbole des Gottesglaubens aus der Zeit der Päpste, Kreuze, Heiligenfiguren, Gnadenkapellen etc. entfernt, sonst blieb alles unverändert. Die Gemälde und Skulpturen im Inneren wurden blasphemisch korrigiert, Altäre, Kirchenbänke, Katheder und anderes Mobiliar, das der Verehrung des gestürzten Gottes diente, entfernte man und richtete Séparées und Tanzbühnen in den Prunksälen ein.
In den Kirchen und Kapellen, wo sich früher Nonnen zu stillem Gebet trafen, tanzten jetzt laszive Poledancer beiderlei Geschlechts und reizten die Zuschauer mit obszönen Gesten.
Aus den äußerlich unveränderten Orgeln dröhnte permanent Gothic und Techno, statt Bittkerzen zündete man sich jetzt einen Joint an oder inhalierte Crystal-Meth oder Crack.
Die Erde wurde als Teil des VI nach dem Endsieg von Ferro Luci I. als Gouverneur geleitet, zum Zeitpunkt unserer Erzählung seit zehn Jahren.
Er war unter dem letzten Papst, Franziskus II., dessen Sekretär gewesen. Als er sah, wie sein Chef nach der Niederlage in der „Letzten Schlacht“ mit einem zerbrochenen Kreuz in den Händen vor dem Grossen Thier kniete und um Aufnahme in die Hölle bat, hatte er, Jesuit durch und durch, sofort die Fahnen gewechselt. Ohne Rücksicht auf seinen am Boden um Gnade winselnden ehemaligen Mentor hatte er den „Hinkefuss“, wie ihn die Soldaten der Hölle hinter vorgehaltener Hand nannten, darum gebeten, als sein Stellvertreter auf der Erde die Interessen des Infernums zu vertreten. Schließlich kenne er wie kein anderer die Strukturen der Religionen und wisse genau, wie man damit schnell und endgültig Schluss machen könne.
Den Hinkefuss überzeugten die Argumente, und nachdem der ehemalige Kardinal ihm als Zeichen absoluter Loyalität den Hintern geküsst hatte, brannte er ihm mit seinem glühenden Siegelring das Satansmal auf die Stirn und machte ihn zu seinem Verwalter auf der Erde.
Wie früher der Papst spendete Ferro Luci am 25. Dezember und 12:00 mittags den Segen „Urbi et Orbi“ vom Balkon der Satansbasilika der begeisterten Menge auf dem Beelzebubplatz, gekleidet in ein schwarzes Gewand, am Hinterkopf ein feuerrotes Scheitelkäppchen.
Seine Aufgabe war es, die „Große Transformation“ durchzuführen und die Staaten der UNO zu einem „Black Deal“ zu verpflichten, dessen Ziel es war, innerhalb von zwanzig Jahren den Gottesglauben auf der Erde durch den Teufelsglauben zu ersetzen.
Die zentrale Behörde im „Vatikan“ - man hatte, einem bewährten dialektischen Prinzip folgend, den Namen nicht geändert - war das geheimnisumwitterte „Amt zum Schutz der Satanischen Werte“ (ASaWe). Es war in Fachabteilungen gegliedert, von denen die wichtigste das SEK für die Liquidierung der Religionen war. Hier hatten Spezialisten für die monotheistischen Weltreligionen und Fachbeamte für Religionen ohne oberste Götter - Buddhisten, Polytheisten, Anime u.ä. - ihre Büros.
Beamte der Hölle, die den höheren Dienst anstrebten, mussten einen Aufenthalt auf diesem Außenposten mit erfolgreicher Leistungsbilanz nachweisen. Dabei galt das Prinzip, dass ihre Zeit auf diesem ungeliebten Posten umso kürzer war, je effektiver sie arbeiteten. Die „Abschussliste“, wie man intern die erfolgreichen Bekehrungen zum rechten Glauben nannte, musste mindestens zehn exakt dokumentierte abgeschlossene Fälle enthalten.
Bei der indigenen Bevölkerung waren diese Leute nicht sehr beliebt. Sie versuchten zwar, sich in der Öffentlichkeit zu tarnen, ein erfahrenes Auge erkannte sie aber sofort: zu charakteristisch waren die gekrümmte Figur, das unter dem Schlapphut verborgene Gesicht, das weiße Ziegenbärtchen an dem spitzen Kinn, die gelben Augen mit den waagerecht geschlitzten Pupillen.
Begegnete man auf der Straße einem Mann in einem schwarzen Mantel mit herab gezogenem Hut und leicht hinkendem Gang, dann war es nahezu sicher ein Mann von der „Botschaft“. Die letzte Gewissheit bekam, wer ihm nachblickte, wenn er vorüber gegangen war: die leichte Ausbuchtung hinten im Mantel, in der Körpermitte, bewies, dass es sich um einen von „Denen“ handelte.
Ferro Luci I. hatte effektiv und erfolgreich gearbeitet. Der Buddhismus und die Anime-Religionen waren vollständig beseitigt. Es gab aber, besonders in Europa und Südamerika, noch einzelne Zellen von Monotheisten, meist katholischen Desperados, die für lokale Unruhen sorgten.
Für deren Behandlung gab es eine klare Richtlinie: Es sollte zunächst versucht werden, durch fachgerechten Exorzismus den Gott, von dem sie besessen waren, auszutreiben. Gelang das nicht, wurden sie dem Scharfrichter übergeben. Auf dem Blutgerüst erhielten sie noch eine letzte Chance zur Umkehr: wenn sie sich niederwarfen, dreimal auf ein Kruzifix spuckten, und dazu laut die rituelle Formel riefen: „Dreifaltiger Gott, weiche dem Satan, dem großen Gottseibeiuns!“, schlug ihnen der Scharfrichter nicht den Kopf sondern ein anderes Glied ab, meist ein Ohr oder einen Finger. Mit dem Blut benetzte der Delinquent das Satanssymbol, einen stilisierten Phallus, den ihm ein als Zeuge anwesender Beamter des ASaWe hinhielt, und küsste dessen pilzartige Haube als Zeichen seiner Aufnahme in die teuflische Glaubensgemeinschaft. Hatte der „Täufling“ abschließend die Bekräftigung: „Ich schwöre dir ewige Gefolgschaft bis zum Tod“ gesprochen, legte ihm der Beamte ein ledernes Halsband mit einem kleinen Lingam als Anhänger um. Jeder Versuch, das Band zu lösen, endete tödlich, was leider gelegentlich Leute, die immer noch nicht begriffen hatten, dass die Zeit der Märtyrer längst vorbei war, zum Suizid verleitete.
II
Der Mann, nennen wir ihn Fritz*, hatte kurz nach Mitternacht an die Tür des Hauses gepocht. Er war Spezialist für die Austreibung des „Dreifaltigen Gottes“ der Katholiken. Sofort nach Eingang der Anzeige hatte er in seinem Büro in Rom den Navi für den Zeittunnel programmiert und war instantan hier gewesen. Dass er allein gekommen war ließ darauf schließen, dass es sich um einen bereits bewährten Exorzisten handelte.
Die Mutter der vom „Dreifaltigen“ Besessenen, eine biedere Witwe, hatte geöffnet. Sie stand in einem rasch über ihr Nachthemd geworfenen Morgenmantel im Gang und hielt mit der linken Hand den an ihrem Hals hängenden Inkubus umklammert, ein gerolltes Stück Kautschuk mit einer pilzähnlichen roten Haube an einem Ende, dessen Tragen für alle Frauen verpflichtend war.
Als es um diese Zeit an der Tür klopfte hatte sie sofort gewusst, dass das nichts Gutes bedeutete. Zu oft hatte man von mitternächtlichen Hausdurchsuchungen gehört, die profilsüchtige Beamte aufgrund vager Hinweise oder kaum begründeter Anzeigen anordneten.
Ihr verstorbener Mann war als aufrechter, satansfürchtiger Mann geachtet gewesen. Nie hatte er eine schwarze Messe in der Nacht zum Samstag versäumt, immer die vorgeschriebenen Rituale gewissenhaft befolgt. Er war vor etwa einem Jahr mit einem „Gott sei bei uns“ auf den Lippen gestorben, im festen Glauben an die Auferstehung in der Hölle, ein ewiges Leben im Angesicht des „Grossen Thiers“.
Nach dem Tod des Vaters hatte sich die Tochter des Ehepaars plötzlich sehr verändert.
Sie, die vorher mit wohlwollender Begleitung und gelegentlicher Unterstützung ihres Vaters die Promiskuität bis zur Erschöpfung praktiziert hatte, sie, die sinnlichste Tänzerin bei den Orgien in der Walpurgisnacht, eine mannstolle läufige Hündin, wollte plötzlich von Männern nichts mehr wissen. Sie schnitt sich ihre langen Haare ab, bedeckte den Kopf mit einer Haube und trug nur noch Gewänder, die ihre weiblichen Reize verbargen.
Nachbarn hatten wiederholt Anrufungen Gottes und Bittgebete zu Jesus und Maria aus ihrem Schlafzimmer gehört.
Der Mann, der die Anzeige erstattet hatte, war kurz vor Mitternacht mit seiner schwarzen Katze am Haus vorüber gekommen. Er bezeugte, durch das Fenster auf der Seite gesehen zu haben, dass die junge Frau in ihrem hell erleuchteten Zimmer von einem etwa 30-jährigen Mann besucht worden war. Er sei ganz sicher gewesen, dass es sich bei ihm um einen Terroristen aus der kurz nach dem Sieg in der „Letzten Schlacht“ veröffentlichten Fahndungsliste handelte, die Plakate mit den Fotos der Generäle der besiegten himmlischen Heerscharen hingen ja noch überall.
Als er aufgefordert wurde, das Aussehen des Mannes näher zu beschreiben, sagte der Zeuge, er sei mittelgroß gewesen, in einen weissen Umhang gekleidet, habe lange, gewelllte schwarze Haare gehabt, ein auffallend blasses, aber gleichzeitig eigentümlich leuchtendes Gesicht mit rötlichem Vollbart. Er habe sofort, als er ihn sah, an die Abbildungen des Erzfeindes aus den Geschichtsbüchern denken müssen.
Der Mann habe die Tochter mit erhobenen Händen gegrüßt. In der Mitte der Handflächen hätten sich rote Flecken befunden, konnte aber nicht sagen, ob es sich um frische Verletzungen oder um Narben gehandelt habe.
Das Verhalten der jungen Frau habe sich augenblicklich verändert: sie liess den Rosenkranz in ihren Händen fallen, schlug die Bettdecke zur Seite und machte eine einladende Geste. Der Mann sei zu ihr unter die Decke geschlüpft, und dann hätten die beiden begonnen, Bewegungen in der Manier der seit der Machtübernahme als ungehörig empfunden bürgerlichen Kopulation zu machen; dabei habe die Tochter immer heftiger „Oh Gott! Oh Gott! O Gottogott! Ooh!“ ausgerufen habe. Die schwer erträgliche Szene habe mit einem Schrei der Frau geendet, worauf ihr der Mann, noch auf ihr liegend, mit der rechten Hand über die Augen strich und dann plötzlich verschwand.
Er habe sofort vorschriftsmäßig sofort Anzeige erstattet, und sei erleichtert, dass das Amt so schnell reagiert habe.
Soweit der Bericht des Augenzeugen, der vor dem Haus gewartet hatte und dem Exorzisten bei seiner Ankunft die Vorgänge, die zu seiner Anzeige geführt hatten, minutiös darlegte.
Die Mutter der jungen Frau wusste von den Vorgängen im Schlafzimmer ihrer Tochter nichts. Nachdem sie die Tür geöffnet hatte trat der Mann ohne Gruß ein und schloss die Tür hinter sich.
„Wo?“, fragte er nur barsch.
Die ahnungslose Frau verstand die Frage nicht.
„Wo… was…?“ fragte sie stammelnd.
„Die andere! Wo ist sie?“ schrie er sie an.
Sie begriff, dass ihre Tochter gemeint war, und zeigte wortlos auf eine Tür am Ende des Flurs.
Der Mann ging den Gang hinunter, seine unregelmässigen Schritte klangen auf den hölzernen Dielenbrettern wie Axthiebe.
Er öffnete die Tür und verharrte schweigend auf der Schwelle.
Seine „Klientin“ lag mit geschlossenen Augen schwer atmend im Bett, ihr Gesicht war schweißnass, die Haare zerzaust. Als sie den Mann bemerkte, packte sie die halb herab gezogene Decke und zog sie sich über den Kopf.
Als alles ruhig blieb lugte sie vorsichtig darunter hervor.
Auf diesen Augenblick schien der Mann an der Tür gewartet zu haben. Er trat schnell an ihr Bett, zog einen stilisierten Phallus aus seiner Manteltasche und hielt ihn mit der linken Hand der Besessenen unmittelbar vor das Gesicht.
Dann sprach er mit lauter, meckernder Stimme die nur leicht abgewandelte Formel, die Exorzisten früher bei der Austreibung eines Dämons verwendet hatten:
„Vade retro Trinitas,
vade retro Trinitas,
numquam suade illi vana.
Sunt mala quae libas.
Ipse venena bibas.“
„Weiche, Dreifaltiger Gott,
Versuche diese (Frau) nicht mit flüchtiger Lust.
Deine Werke sind böse.
Trinke selbst dein Gift!“
(Freie Übersetzung: FB 2024)
Mit der Rechten sprengte er ihr bei jedem Wort mit einem Ziegenschwanz eine nach Pulver und Knoblauch riechende Flüssigkeit ins Gesicht, und umrundete das Bett. Ihre Augen begannen zu leuchten und sie fing an, obszöne Bewegungen zu machen, wie um einen Inkubus einzuladen.
Am Ende des Rituals legte der Mann den Ziegenschwanz neben den Kopf der jetzt wie in einem Sinnenrausch auf dem Bett liegenden Frau und verscheuchte mit einer unmissverständlichen Geste die Mutter, die in der Tür stehend alles verfolgt hatte.
Er küsste den Lingam, nahm den Rosenkranz, der noch auf dem Bett lag, zerriss mit einer kurzen heftigen Bewegung die Gliederkette und ließ die Perlen zusammen mit dem Lingam in seine Manteltasche gleiten. Sie waren ein wichtiges Beweisstück für seine erfolgreiche Arbeit und wurden nach der Untersuchung auf schädliche Beimengungen oder Strahlenemissionen durch einen forensischen Spezialisten in der Asservatenkammer des Amtes archiviert.
Dann zog er seinen Schlapphut vom Kopf, warf ihn auf den Frisiertisch auf der gegenüberliegenden Seite des Bettes und lies mit einer mit kurzen geschmeidigen Bewegung seinen Mantel auf den Boden fallen.
Die Stille des Hauses wurde bald danach von einem wilden, tierischen Schrei unterbrochen, ähnlich dem Brunftruf eines Hirsches. Kurze Zeit später verliess der Mann das Zimmer und ging eilig aus dem Haus.
Die Mutter eilte sofort ins Schlafzimmer. Ihre Tochter lag ohnmächtig auf dem Bett, im Mund das buschige Ende des Ziegenschwanzes. Aus den Mundwinkeln tropfte schwarzer Schleim, die Bettdecke lag am Boden, das weisse Nachthemd war zwischen die Schenkel geklemmt, an der Falte hatte sich ein feuchter grünlicher Fleck gebildet.
III
Zurück in seinem Büro auf der Dienststelle hängte er Hut und Mantel an den Garderobehaken. Jetzt sah man deutlich die kleinen niedlichen Hörnchen auf beiden Seiten seiner Stirn, die seiner Sekretärin immer ein Kitzeln im Bauch verursachten. (Leider waren Beziehungen zwischen Vorgesetzten und nachgeordneten Angestellten des Amtes per Dienstvorschrift streng verboten).
Bei der Kontrolle seines Leistungskontos stellte er fest, dass er für seine erfolgreiche Arbeit 10 Extra-Credits bekommen hatte. Wenn das weiter so gut lief wäre er in einem Jahr als Staatssekretär unten in der Zentrale des Amtes.
Er vermisste den Schwefelgeruch der Atmosphäre dort inzwischen sehr, auch die erfahrenen Hetären. Ihre Frauen waren, was Sinnlichkeit angeht, nur fantasielose Laiendarsteller. Die „Bonoboweibchen“ gab es nur unten.
Leider brachte es der Beruf mit sich, dass er gelegentlich dienstlich mit ihnen verkehren musste, wie mit dem jungen Ding, von dem er eben kam. Spaß machte das nicht.
Er holte sich eine Dose Schwarzbier aus dem Kühlschrank und nahm einen tiefen Schluck. Dann setzte er sich in seinen roten Plüschsessel, zog die Schuhe aus und legte die Füsse auf den Schreibtisch. Sein linker Fuß war angeschwollen und schmerzte. „Ödipus“, kam es ihm in den Sinn, der „Schwellfuß“.
Er war froh, dass er im gerade abgeschlossenen Fall nicht zum Scharfrichter hatte gehen müssen. Was dort auf den Schafotten abging, war wirklich sehr unappetitlich.
Im Grunde bin ich ein sensibler Typ, dachte er, und schlürfte etwas Bier aus der Dose, ein Ästhetiker.
Das Kickboxen seiner Kollegen fand er degoutant, die Brute-Force-Angiffe der Leute aus der Abteilung „Inquisition“ nebenan nichts als widerlich. Deren primitive Folterei: das konnte jeder kleine Teufel von der Straße genauso gut. Wofür braucht man dann teuer bezahlte Spezialisten? Und ihre albernen Tests! Wen wunderte es denn, wenn ein gefesselter Mensch, der in den Fluss geworfen wird, ertrinkt? Und das sollte dann der Beweis sein, dass es sich um eine Hexe oder einen Hexenmeister handelte. Über so viel ideologische Verbohrtheit konnte man nur den Kopf schütteln.
Er jedenfalls zog zur Überlistung eines klandestinen Priesters, einer verkappten Nonne, diesen Methoden das subtile und elegante Mittel des psychologischen Hinterhalts vor, das überraschende Schachmatt in drei Zügen, das der Gegner nicht gesehen hatte.
Für die Arbeit hier in der Außenstation bin ich eigentlich nicht geeignet, überlegte er weiter, aber: per aspera ad astra, das gilt auch heute noch.
Das Klingeln des Telefons unterbrach seine Gedankengänge.
Er nahm den Hörer nicht ab. Für heute reicht es, sagte er sich, und ging zum Kühlschrank, um sich eine zweite Dose Bier zu holen.
Er schrieb den Bericht über die erfolgreiche Austreibung, versah ihn mit dem Aktenzeichen SaWe/Kath/2024/1224, und rief dann den Escort-Dienst des Amtes an, um sich ein Séparée mit seiner Lieblingshexe zu reservieren.
* Die Ähnlichkeit mit dem Beginn eines der berühmtesten Werke der amerikanischen Literatur des 19. Jahrhunderts ist kein Zufall! ("Call me Ishmael.")
Ps.
Von den Kommentaren, die der Autor zu diesem Beitrag erhielt, hat ihm der folgende besonders gut gefallen.
Er ist von einem alten Freund, bei dessen Namensgebung eine gute Fee ihre Hand im Spiel hatte. Man nannte ihn nach dem nordischen Donnergott, und siehe da: im späteren Leben donnerte auch er durch die Lüfte, wie einst Thor, der Beschützer der Menschheit.
"Auf Pegasus zum Großen Thier.
Der Rodeoritt auf einem Stier
wäre einfacher zu meistern.
FRITZ jedoch kann frivol begeistern."
21.12.2024